Gründung

1907 fand in Hochdorf zum ersten Mal ein Innerschweizerisches Schwing- und Älplerfest statt, damals organisiert vom Turnverein Hochdorf. Danach entstand die Idee, einen eigenen Schwingklub zu gründen. 1919 war es dann so weit. Im Herbst lud Oskar Oberli gleichgesinnte zur Gründungsversammlung ein. Als erster Präsident wurde Fritz Schnyder gewählt. Noch im selben Jahr wurden die ersten Statuten erstellt, welche im September 1919 vom ebenfalls in diesem Jahr gegründeten Kantonalverband genehmigt wurde.

Die ersten Jahre

Bereits im ersten Vereinsjahr traten 15 Schwinger des neuen Schwingklub Oberseetal zum Kantonalen Schwing- und Älplerfest an. Dass mit Jakob Kull, einem Lokomotivführer an der Seetalbahn, gleich der Sieger gestellt werden konnte, war natürlich ein Traumstart. Dieser Schwinger dominierte in den frühen 20er Jahren die Innerschweizer Schwinger. Er gewann nicht weniger als fünfmal das ISAF und viermal den Luzerner Verbandsanlass. Zudem fehlte ihm wenig zum Schwingerkönigstitel, verlor er doch 1919 (noch als NWS Schwinger) erst im Schlussgang. Zwei Eidgenössische Kränze von 1919 und 1923 schmückten schliesslich das Palmares des eindrucksvollen Jakob Kull. Mitte den zwanziger Jahren begann dann die Ära der Gebrüder Buck aus Baldegg. Mit diversen Spitzenresultaten warteten Josef (Rigi-Sieger 1926; Sieger LKSV 1935), Anton (2. ISV 1929) und Leo (3. LKSV 1934; Rigikranz 1934). In den 30er Jahren erschien auch regelmässig Oskar Dommen, Hohenrain, auf den Ranglisten. 1930 erkämpfte er sich als 18-jähriger seinen ersten Kranz, was ihm direkt beim Bergfest auf dem Stoos gelang.

Die Kriegsjahre

Leider liessen die Kriegsjahre kein geregeltes Training und Wettkämpfe zu. Als letzter und jüngster der Buck-Buebe feierte Leo einige schöne Erfolge. 1944 in seinem letzten erfolgreichen Schwingerjahr erkämpfte er sich auf dem Brünig im 3. Schlussrang den Kranz und in Sursee den Innerschweizer Kranz im 6. Rang. Danach folgten einige magerer Jahre für den Schwingklub Oberseetal.

Die Nachkriegsjahre

Die intensive Nachwuchsförderung zeigte Wirkung. Mit Arthur und Josef Schmidli aus Römerswil, und Hans Bättig aus Hochdorf, konnten diverse Kranzerfolge gefeiert werden. Auch in den 50er Jahren blieben die ganz grossen Erfolge aus, doch gelangten immer wieder Aktive des Schwingklubs Oberseetal wie Walter Sigrist, Richensee, Fritz Gerber, Hochdorf, Konstantin Schönbächler, Hochdorf, oder Erich Rüede, Eschenbach, zu Kranzehren.

70er Jahre

Schwinger beenden ihre Karriere andere beginnen sie. Anton Rölli feierte seine letzten Kränze. Dagegen erkämpften sich Robert Laimbacher, Peter Scheuber und Josef und Hermann Rust zu Beginn der 70er Jahre ihre ersten Kränze.

Gegen Ende des Jahrzehntes kamen dann die jungen «Wilden»: Der 19-jährige Ruedi Kneubühler als gewann seinen ersten Kranz als Gast am Ob- Nidwaldner 1977. Werner Winiger holte sich seinen ersten Kranz als 20-jähriger am Aargauer Kantonalen. 1978 gab es auf für Peter Widmer den ersten Kranz.

Als erfolgreichster dieser Generation etablierte sich Werner mit dem Urner Kranz 1979 und dem ISAF Kranz in den Jahren 1978 und 1979.

80-er Jahre

Mit einer saftigen Überraschung endete das Kantonale Schwingfest 1980 in Flühli. Peter Widmer vermochte im Schlussgang den Favoriten Josef Bissig zu bezwingen. Mit fünf Siegen und einem gestellten gewann Peter sehr zur Freude seines Schwingervaters Alfred Fleischli mit 59.00 Punkten das Luzerner Kantonale Schwingfest.

Als weiterer Höhepunkt durfte Werner Winiger als einziger Luzerner am Eidgenössischen Schwingfest in St. Gallen vor die Ehrendamen treten und mit 75.25 Punkten den Kranz in Empfang nehmen. Winiger war nach Jakob Kull erst der zweite Oberseetaler dem dies gelang.

Zu den drei Kranzsammlern gesellte sich 1982 am eigenen Kantonalen in Hochdorf ein Weiterer dazu, Urs Grüter aus Sempach, ebenfalls ein Zögling von Alfred Fleischli.

Am Eidgenössischen in Langenthal sorgte erneut Werner Winiger für Furore, mischte er doch immer an der Spitze mit. Das Kunststück gelang ihm im 6. Gang als er keinen geringeren als den Schwingerkönig Arnold Ehrensberger platt werfen konnte. Auch Peter Widmer konnte sich mit erfolgreicher Schwingerarbeit den Eidgenössischen Kranz auflegen lassen.

In Inwil 1984 gelang es Werner Winiger zum ersten Mal, sich als Kantonalfestsieger feiern zu lassen. Ein Jahr später in Wolhusen doppelte er gleich nach. Trotz verlorenem Schlussgang reichte der Punktvorsprung um als 1b Sieger geehrt zu werden.

Beinahe den grossen Coup landete Urs Grüter 1986 am Innerschweizerischen in Einsiedeln, gelangte er doch in den Schlussgang gegen Harry Knüsel. Ein gestellter Schlussgang ergab für ihn zum Ende nur den 5. Schlussrang. Zum dritten Mal in Folge durfte sich Werner Winiger in Sitten das Eidgenössische Eichenlaub auflegen lassen.

Das Trio Werner Winiger, Peter Widmer und Urs Grüter war auch der Garant für zahlreiche Berg-, ISAF- und Gastkränze.

Ende der 80er Jahre stiess bereits eine neue Generation in die Gruppe der Kranzer vor: Othmar Winiger, Josef Grüter, Franz Ziegler, Beat Winiger und Urs Sattler.

Urs Grüter gewann 1989 in Stand seinen ersten und einzigen eidgenössischen Kranz mit 75.00 Punkten.

90er Jahre

Immer noch sorgte das gleiche Trio wie zum Ende der 80er für die grossen Erfolge. Werner Winiger verlor zwar 1990 am Kantonalen in Rothenburg den Schlussgang, ein Jahr später gehörte der Festsieg jedoch wieder ihm. Praktisch vor der «Haustüre» in Hitzkirch bezwang er im Schlussgang Werner Vitali. Im gleichen Jahr gewann er auch noch den Prestigeträchtigen Allwegschwinget. Diese überaus erfolgreiche Jahr vervollständigte Grüter Urs mit 2 Bergkränzen (Stoos, Rigi).

1992, wieder ein Eidgenössisches Jahr begann vielversprechend. Die «Alten» sammelten weiter Kränze und die jungen zeigten ebenfalls konstante Leistungen. Trotzdem war die Überraschung gross, dass nicht einer der bestehenden Eidgenossen, sondern Beat Winiger den Kranz gewann. Dies war für den Klub der Sechste in Folge.

1994 bekamen die Oberseetaler mit Roger Müller einen Neukranzer. Noch als Nichtkranzer gewann er das Guggibad-Schwinget. Am Urner Kantonalen gab es dann das erste Eichenlaub, welches direkt nachgedoppelt wurde in Luzern. Zum 75-Jährigen bestehen im Jahre 1994 konnte der Schwingklub Oberseetal seine erste Fahne in Empfang nehmen. Das Patenpaar Elli Leisibach und Alfred Fleischli präsentierten am 6. November 1994 voller Stolz das neue Zeichen der Verbundenheit des Schwingklubs. Ebenfalls zum Jubiläum wurde durch eine Festschriftenkommission eine Chronik verfasst.

1995 am Eidgenössischen in Chur konnte die Serie der Kranzerfolge nicht fortgeführt werden, obwohl mit Urs Grüter, Beat Winiger, Franz Ziegler und Roger Müller gleich vier Seetaler Athleten angetreten sind.

1997 gewann Reto Kathriner aus Römerswil in Malters seinen ersten Kranz.

1999 stiessen aus dem Nachwuchs neue Talente zu den Kranzschwingern auf. Mit Arnold Thomas und Peter Zurfluh gewannen zwei hoffnungsvolle Akteure gleich je 2 Kränze. Bereits im 2000 konnte Thomas seine zwei ersten Bergkränze (Brünig, Schwarzsee) feiern.

2000er Jahre

Thomas Arnold konnte insgesamt viermal das Luzerner Kantonale gewinnen (2001, 2002, 2003, 2008), einmal den Brünig (2005), das Zürcher Kantonale (2009) und als Höhepunkt sicher 2009 das Innerschweizerische in Baar. Dazu erkämpfte er sich dreimal das Eidgenössische Laub nämlich 2001 In Nyon, 2004 in Luzern und 2007 in Aarau.

Peter Zurfluh, welcher immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, erreichte er bis zum vorzeitigen Rücktritt 2009 stolze 25 Kränze.

Auch Reto Kathriner platzierte sich immer wieder in den Kranzrängen und durfte sich zum Schluss 16 Mal den Kranz aufsetzen lassen.

2005 schaffte es ein neuer Oberseetaler, Fabian Winiger, sich zu den Kranzern zu gesellen.

2010er Jahre

2010 waren noch immer Thomas Arnold und Reto Kathriner die grossen Namen im Klub. Beide durften in Frauenfeld beim Eidgenössischen antreten, blieben aber ohne Kranz. 2011 und 2013 folgten die Rücktritte der Beiden und der Klub hatte keine aktiven Kranzschwinger mehr.

2014 schaffte es dann Martin Bättig zum ersten Mal, vor die Ehrendamen zu treten. Mit Fabian Zgraggen gesellte sich in Eschholzmatt 2016 ein weitere Oberseetaler wieder in die Reihen der Kranzer. 2017 wurde Bättig Vierter am Luzerner Kantonalen und sicherte sich seinen zweiten Kranz, welchen er mit dem Neukranzer Marco Thierstein feiern konnte.

Am eigenen Kantonalschwingfest in Hohenrain 2018 gelang es einzig Marco Thierstein, einen Kranz zu erkämpfen. Nur eine Woche später gewannen am Urner-Kantonalen auch Martin Bättig und Fabian Zgraggen einen Kranz. Sven Wyss qualifizierte sich als erster Oberseetaler Nachwuchsschwinger für den 5. Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Landquart. Er gewann dort den begehrten Doppelzweig.

2019 gab es mit Sven Wyss und Jonas Troxler erneut Neukranzer in den Oberseetaler Reihen, beide gewannen den ersten Kranz am 100. Luzerner Kantonalen in Willisau. Ebenfalls mit einem Kranz heim ging Marco Thierstein. In diesem Jahr durften Marco Thierstein und Jonas Troxler am ESAF in Zug teilnehmen.

In diesem Jahr feierte der Klub 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gab es eine erneuerte Klub-Chronik.

Ab 2020

2021, in der Saison nach Corona wurde Andreas Elmiger in der Reihe der Kranzer aufgenommen. Gelungen ist dies am Schwyzer Kantonalen gemeinsam mit dem Klubkollegen Jonas Troxler.

2022 feierten die Oberseetaler dank Andreas Elmiger seit Jahren ihren ersten Teilverbandskranzer. Dieser Erfolg ermöglichte Elmiger auch seine erste Teilnahme an einem Eidgenössischen Schwingfest, dem in Pratteln.

2023 trat Martin Bättig vom Aktivsport zurück, insgesamt gewann er fünf Kränze. Seinem Kollegen Jonas Troxler gelang der Coup am Emmentalischen Schwingfest, wo er den Eidgenossen Thomas Sempach bodigte und sich so den Kranz sichern konnte. Ebenfalls Kranzgeschmückt ging er eine Woche zuvor vom Zuger Kantonalen Nachhause. An diesem Fest schaffte es Matthias Elmiger zum ersten Mal vor die Ehrendamen zu treten.

CHRONIK

Ehrenpräsidenten

ab 2010

von Moos Edy

bis 2009

Frosio Severin (✝ 2009)

ab 2020

Oehen Stefan

2012 – 2019

Senn Eugen

2004 – 2011

Beeler Martin

1988 – 2003

von Moos Edy

1980 – 1987

Käppeli Siegfried

1970 – 1979

Marfurt Anton

1954 – 1969

Frosio Severin

1948 – 1953

Buck Leo

1938 – 1947

Christen Alois

1924 – 1937

Buck Josef

1919 – 1923

Schnyder Fritz

Präsidenten

DURCHGEFÜHRTE
SCHWINGFESTE

2018: 99. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hohenrain

1963: Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

Gründung

CHRONIK

Ehrenpräsidenten

Präsidenten

DURCHGEFÜHRTE SCHWINGFESTE

2021

83. Luzerner Kantonaler Jungschwingertag in Ballwil

2018

99. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hohenrain

2009

90. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hitzkirch

2003

97. Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

2002

64. Luzerner Kantonaler Jungschwingertag in Ermensee

2000

81. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Eschenbach

1993

55. Luzerner Kantonaler Jungschwingertag in Ballwil

1991

72. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hitzkirch

1982

63. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1976

Halleneröffnungsschwinget in Hochdorf (Sieger: Rico Kümin, Sachseln)

1974

55. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1965

46. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1963

Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1955

36. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1945

26. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1929

10. Luzerner Kantonales Schwing- und Älplerfest in Hochdorf

1907

Innerschweizerisches in Hochdorf (Turnverein Hochdorf)

DURCHGEFÜHRTE
SCHWINGFESTE