Am vergangenen Wochenende ging bei wechselhaftem, aber trotz allem glücklichen Wettergeschehen, in Römerswil der 22. Innerschweizer Nachwuchsschwingertag über die Bühne. Das Wochenende war in vielerlei Hinsicht eine emotionale Achterbahnfahrt und wird so schnell nicht vergessen sein.
Doch einmal ganz von vorne: Am Samstagmittag durfte das OK um Präsident Reto Kathriner eine rund 40-köpfige Delegation der Innerschweizer Schwingerschar, in den vier Sägemehlringen auf dem Festareal beim Schulhaus Römerswil, begrüssen. Unter versierten Anweisungen der Technischen Leiter trainierten die Athleten unter realen Bedingungen um am Innerschweizer Schwingfest vom kommenden Sonntag in Menzingen ihre Bestleistungen abzurufen. Nach diesem Einblick in den Trainingsalltag, füllte sich das Areal mehr und mehr, denn der Sieg der Schweizer Nati wollte auch auf dem Erlosen gemeinsam gefeiert werden.
«d’Musig» mit Indoor Openair-Konzert
Immer vor den Sommerferien lädt MG Römerswil zum gemütlichen Openair-Konzert auf dem Dorfplatz. In diesem Jahr wurden die Kräfte gebündelt und die rund 35 Musikanten haben ihm Rahmen des «INST» auf dem Schulhausareal konzertiert. «Ein voller Erfolg», lässt sich Präsidentin Esther Hartmann zitieren und ergänzt: «Gemeinsam mit dem Fussballmatch, dem Schwingtraining und der tollen Gelände welche das OK auf die Beine gestellt hat, durften wir ein unvergessliches Konzert spielen». Viele Besucher waren erfreut ob der stimmungsvollen Auswahl der Lieder. Das extra für das Wochenende einstudierte «Schwingerlüüt im Schwiizerland» machte das volle Zelt bereits zu Konzertbeginn zur Festhütte.
Bissig eine Klasse für sich
Am Sonntagmorgen startete dann das eigentliche Highlight des Weekends. 158 Nachwuchsschwinger starteten in den vier Jahrgangskategorien 2006-2009 ins Rennen. Mit dabei waren auch vier Mitglieder des SK Oberseetal. Zum stolz vom Technischen Leiter David Höltschi, durften zwei von Ihnen einen der begehrten Doppelzweige mit nach Hause nehmen. In der Kategorie 2008 der Hochdorfer Julian Hegglin, und bei den 2009ern der Hitzkircher Colin Estermann. Die spannenden Kämpfe wurden von nicht weniger als 1550 Zuschauern verfolgt und kamen nach sechs Gängen um 17.00 Uhr in die Schlussgänge. Den Tagessieg im Jahrgang 2006 holte der Wiggertaler Turnerschwinger Kevin Waser aus Gettnau. Bei den jüngsten siegte Marco Föhn vom Sattel mit sechs Siegen souverän. In den Jahrgängen 2007 und 2008 standen mit Luc Bissig aus Baldegg und Noe Müller aus Römerswil zwei dem SK Rothenburg angehörende Seetaler im Sägemehl.
Lokalmatador Müller, welcher gefühlt die ganze Arena hinter sich hatte und sein Gegner Janis Wittwer mussten gewinnen, um den Tagessieg zu holen. Müller fand aber trotz stärkerem Gang kein Mittel gegen den Entlebucher und der Gang endete gestellt. So erbte der Bruder von Marco Föhn, Mauro, den Sieg. Anders der Baldegger Luc Bissig. Mit schlussendlich 1.75 Punkten Vorsprung ist er bereits als Tagessieger in den Schlussgang gestiegen. Der angehende Landwirt, der vor einigen Tagen den 17. Geburtstag feiern durfte, liess auch im Endkampf keine Zweifel aufkommen und bettete den Surentaler Elia Steiger souverän ins Sägemehl.
Auch Schwingerkönig vor Ort
Nebst einigen Schwingerkoryphäen wie Ady Zurfluh oder Benj von Ah liessen es sich auch aktuelle Topschwinger wie Sven Lang, Sämy Schwyzer und der amtierende Schwingerkönig Joel Wicki nicht nehmen, die jungen auf dem würdigen Festareal mit einmaliger Panoramaterasse, anzufeuern und Ihnen mit ihrer Anwesenheit Ehre zu erweisen. König Wicki zeigte sich erfreut über den Besucheraufmarsch und verteilte gerne Autogramme und stellte sich für Selfies zur Verfügung. Das vom OK abwechslungsreich organisierte Rahmenprogramm wurde von Alphornklängen und Örgelimusik ergänzt. Auch die beiden lokalen Trychlergruppen aus Römerswil und Herlisberg gaben ihre Tradition zum Besten. Das Ziel vom OK den Nachwuchsschwingern ein würdiges Fest auf die Beine zu stellen, wurde mit der Siegerehrung mehr als erreicht. Ein Einmarsch ins volle Festzelt, wie bei einem Kranzschwinget, umrahmt von der MG Römerswil bei der Schwingerhymne «Schwingerlüüte im Schwiizerland», sorgte für Hühnerhautmomente und somit für einen emotionalen Abschluss.
Bilder: Michèle Seeholzer, Tobias Meyer, Patrick Wicki und René Bieri
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